
Gänsehaut pur!
Letzte Woche schickte mir eine gute Freundin den Link zu Yael Deckelbaums Prayer of the Mothers, einem Song, der 2016 entstanden und immer noch hochaktuell ist. Gesungen von israelischen und palästinensischen Frauen, auf Arabisch, Hebräisch und Englisch, ist es ein unter die Haut gehender Ruf nach Frieden und Freiheit.
Doch als ich die englische Übersetzung las, dachte ich plötzlich gar nicht mehr an den Krieg im Nahen Osten oder sonst wo in der Welt, sondern an familiäre Kriege und an all die Opfer von seelischem und körperlichem Missbrauch, denen das Lied ebenso gewidmet sein sollte. Hier sind die Zeilen, die mich so berührt haben:
My gates shall open to what is truly good.
Eines Tages werden die Mauern der Angst schmelzen und ich werde aus dem Exil zurückkehren.
Meine Tore werden sich dem öffnen, was wahrhaft gut ist.

Mauern der Angst und Exil bringen auf den Punkt, was Trauma bedeutet und wie Trauma sich anfühlt.
Traumatisierte Menschen sind - bewusst oder unbewusst - wie eingesperrt und vom Leben mehr oder weniger ausgeschlossen.
Aber eines Tages …
Es gibt die Chance auf Heilung. Immer. ☀ Erstens sind die israelischen und
palästinensischen Frauen aktiv geworden. ☀ Zweitens werden sie nicht aufgeben. ☀ Drittens sind sie beharrlich in ihrer Hoffnung
auf Frieden und Heilung.
☀ Viertens sind sie eine Gruppe. Das sind Qualitäten, die auch jedem durch seelische und/oder körperliche Gewalt traumatisierten Menschen helfen können. Unerschütterlichkeit, Zuversicht, Hoffnung, Glaube, die Liebe zu sich selbst und der unbedingte Wille, die Mauern der Angst und das gefühlte Exil hinter sich zu lassen. Und last not least: den Schmerz zu äußern, ihn zu kommunizieren, ihn mit jemandem zu teilen, anstatt schweigend damit allein zu bleiben,
und das Ziel niemals aus den Augen zu verlieren:
My gates shall open to what is truly good.
Alles Liebe Deine Claudia
Den Song von Yael Deckelbaum gibt es auf Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=YyFM-pWdqrY&ab_channel=YaelDeckelbaum
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